„Was sollen die Nachbarn denken?“
„Das geht so nicht.“
„Nimm dich bloß nicht so wichtig.“
„Sei schön lieb und still!“
Wie oft hast du solche oder ähnliche Aussagen gehört? Wir alle kennen sie, oder? Diese Sätze haben sich in unser Gehirn gebrannt und unser Leben beeinflusst. Bloß nicht auffallen oder anecken.
Schon als Kind lernen wir still zu sitzen, uns leise zu verhalten und anderen nicht zur Last zu fallen. Eingeschüchtert und verunsichert werden wir dann eingeschult. Doch hier steht auf einmal die mündliche Beteiligung ganz oben auf der Bewertungsskala. Auf einmal sollen wir unsere Stimme erheben, sagen, was wir denken. Jetzt ist es wichtig extrovertiert zu sein und abzuliefern.
Wie soll das gehen, wenn man vorher eingetrichtert bekommt, dass das nicht erwünscht ist? Selbstzweifel, Unsicherheit und Angst kommen hinzu. Bloß nichts Falsches sagen, Angst, ausgelacht oder bloßgestellt zu werden. Weitere neue Glaubenssätze werden tagtäglich gefüttert: „Ich bin nicht richtig und ich ich muss viel leisten, um gemocht und anerkannt zu werden“. Vllt. wurde der ein oder andere auch bestraft oder bloßgestellt für schlechte Leistungen.
Die Folge:
Wir übernehmen selbst sabotierende Verhaltensmuster aus der Kindheit mit in das Erwachsenenalter:
- immer lieb bleiben, auch wenn es in dir brodelt vor Wut
- dich verstecken, bloß nicht auffallen
- dich verbiegen, um dazu zu gehören und gemocht zu werden
- etwas leisten, um gesehen und gebraucht zu werden
- es allen anderen recht machen
- bescheiden sein, dich unter deinem Wert verkaufen
Das kann sich ganz schön eng anfühlen, wenn man das hier liest, oder?
Mit all den o. g. Sätze haben wir unseren inneren Kritiker wachsen lassen, der uns andauernd versucht zu erzählen, dass wir nicht gut genug sind.
Ob man das verändern kann? Natürlich.
Auch ich kenne den einen oder anderen Satz. Als ich erkannt habe, dass mich das überhaupt nicht weiterbringt im Leben, habe ich angefangen diese kollektiven Glaubenssätze für mich zu verändern. Vieles davon gehörte mir nämlich gar nicht. Ich habe die Überzeugung und innere Einstellung von anderen übernommen. Es ging um die Begrenzung von anderen Personen, aber nicht um meine eigene. Ich habe sie mir nur abgeschaut. Je mehr ich mich damit befasst habe, desto klarer wurde es mir.
Kinder lernen von ihrem Umfeld, den Eltern, Verwandten, Bekannten, Freunden, Nachbarn.
Wenn dein Umfeld eher ängstlich war, sich selbst vielleicht wenig zugetraut hat, ist es doch nicht verwunderlich, dass du dir deren Muster abgeschaut hast. Wie sollen Kinder sonst lernen?
Sicher hast du schon einmal davon gehört, dass du der Durchschnitt der 5 Personen bist, mit denen du die meiste Zeit verbringst. Wer waren und wer sind diese 5 Personen?
- Wie ist dein Leben heute?
- Traust du dich deine eigenen Bedürfnisse zu kommunizieren?
- Erlaubst du dir Zeit für dich ohne ein schlechtes Gewissen?
- Oder bist du mit deiner Aufmerksamkeit auch immer bei dem anderen?
Ich möchte dir heute 7 Dinge an die Hand geben, die dir helfen können, deine alten Gewohnheiten zu verändern. Du kannst deine innere Haltung verändern und neu einstellen.
Nicht umsonst heißt es EINSTELLEN. Stelle dich neu ein.
Neue gesunde Gewohnheiten zur Heilung deines inneren verletzten Kindes:
- Sprich aus, was dich stört oder bedrückt. Gib deinem Eindruck einen Ausdruck und schlucke es nicht weiter runter.
- Gönne dir Pausen.
- Dein Wert ist nicht abhängig von dem, was du leistest, wie viel Geld du verdienst oder wie gut du in der Schule warst.
- Zeig dich, wie du wirklich bist.
- Mache es dir selbst recht.
- Höre auf deine innere Stimme und achte auf deine Bedürfnisse.
- Erlaube dir selbst der Mittelpunkt der Erde zu sein.
Du bist wichtig.
Du bist der wichtigste Mensch in DEINEM Leben.
Und lass dir sagen, die Leute reden so oder so. Es hat nichts mit dir zu tun. Aber wie du darauf reagierst, das liegt an dir. Wenn du immer wieder versuchst es anderen Menschen recht zu machen, vernachlässigst du eine wichtige Person – DICH SELBST!