Achtsamkeit – nur ein Modewort?

Von der Hektik zur Harmonie

Auch du kannst deinen Alltag positiv verändern. In meinem heutigen Blog möchte ich dir ein paar wertvolle Tipps geben, wie es auch für dich möglich ist, diese wertvolle Fähigkeit in deinen Alltag zu integrieren. Doch vorher möchte ich dir kurz erklären, was Achtsamkeit ist, damit du es optimal für dich nutzen kannst. 

Vor kurzem hatte ich einen Klienten in meiner Praxis, der bei dem Wort ein wenig mit den Augen rollte. Zum Verständnis: Er befand sich seinerzeit in seinem Leben auf der Überholspur. Es ist somit nicht verwunderlich, dass er für dieses „Gedöns“ nun wirklich keine Zeit hatte. Dennoch kam er zu mir in die Praxis, weil er kurz vor dem Burn-Out stand und Hilfe benötigte. Sein Körper wollte einfach nicht mehr „funktionieren“, er konnte sich nicht mehr auf seinen Körper verlassen!

Was er zu dem Zeitpunkt noch nicht erkennen konnte:
Sein gesunder und gut funktionierender Körper zeigte ihm, dass er sich in einer kranken und ungesunden Situation befand. Doch wie sollte er das wahrnehmen? Seine eigene innere Stimme konnte und wollte er überhaupt nicht hören. Er hatte Angst. Zudem machte er eh immer gefühlt 1000 Dinge gleichzeitig. 

Doch genau hier liegt die Lösung

Achtsamkeit ist eine Fähigkeit, die auch du erlernen kannst. Sie hilft dir, bewusster und viel intensiver den gegenwärtigen Moment, das HIER und JETZT, wahrzunehmen. Schau dir die Kinder an: Sie können das wunderbar. Leider „verlernen“ sie es dann, je älter sie werden, bzw. die Gesellschaft und die Lebensumstände sorgen dafür, dass sie es sich abtrainieren. Erst im Alter, wenn alles viel zu schnell, zu viel, zu krank wird, fangen wir dann wieder an, das, was eh schon in uns veranlagt ist, erneut an die Oberfläche zu kramen und meistens dann, wenn der Körper streikt.

Achtsamkeit bedeutet bewusst und präsent zu sein ohne die eigenen Gedanken und Gefühle zu bewerten.

Achtsamkeit unterstützt dich dabei, deine negativen Gedankenmuster loszulassen (dein innerer Kritiker hat in dem Moment „Sendepause“) und du lernst Stress im Alltag abzubauen. 

Starte mit kleinen Schritten

Die gute Nachricht: Du kannst das auch. Da bin ich mir ganz sicher. 

Falls du zu den Menschen gehörst, deren 2. Vorname nicht Geduld ist – und da zähle ich mich auch zu  – muss ich dir sagen, dass es ein Prozess ist, auf den du dich einlassen darfst. Sei geduldig und übe. Aber sei dir gewiss – es lohnt sich. Deine regelmäßige Anwendung zahlt sich definitiv aus. 

Mein Klient hat sich übrigens auf den Prozess eingelassen. Heute kann er locker „Fünfe gerade sein lassen“ und ist unendlich dankbar für diese Fähigkeit. 

Möchtest du das auch?

5 Tipps für mehr Achtsamkeit

  1. Das Wichtigste ist dein Atem
    Nichts reguliert unser vegetatives Nervensystem schneller als der eigene Atem. Den haben wir immer dabei. Atmen musst du so oder so. Dann mache es doch einfach bewusst.

    Immer dann, wenn wir uns in Stress- oder Angstsituationen befinden, stockt unser Atem. Nimm dir jeden Tag einige Minuten Zeit, dich voll und ganz auf deinen Atem zu konzentrieren. Spüre, wie die Luft in deine Nase strömt und wieder aus deinem Körper weicht. Fühle in dich hinein, nimm deinen Körper ganz bewusst wahr. 

  2. Sei präsent
    Ob beim Essen oder beim Spazieren gehen. Konzentriere dich auf das, was du in dem Moment tust (ohne Handy und Kopfkino). Schicke deinen „Laberkopf“ (deine innere nervige Stimme) in einen anderen Raum.

    Bist du verabredet, dann schaue nicht zwischendurch auf das Handy oder beantworte Nachrichten. Schenke deinem Gegenüber deine volle Aufmerksamkeit. Achte auch darauf, wie du dich mit dieser Person fühlst. Ist es ein Mensch, der fein für dich ist? Fühlst du dich wohl in der Situation? Nährt es dich? Tut es dir gut? Wenn nein, verändere es!

  3. Gehe an die frische Luft
    Gönne dir Spaziergänge, am besten ohne Ablenkung (kein AirPod/Kopfhörer im Ohr). Wie riecht es? Was siehst du? Wie fühlt es sich für dich an? Wie geht es dir und deinem Körper?

  4. Selbstfürsorge ist das A und O
    Nur du bist dafür verantwortlich, dass es dir gut geht. Nimm dir Zeit für dich allein! Oh ja, es kann sich auch „bedrohlich“ anfühlen, weil es ungewohnt ist auf einmal Dinge zu fühlen, die du vorher wunderbar gedeckelt hast. Aber jedes Gefühl möchte gesehen und wahrgenommen werden. Das ist Heilung!

    Beschäftige dich mit Dingen, die dir Freude machen, auf die du Lust hast. Weißt du überhaupt noch, was dir Freude macht?

    Kommt z. B. der Gedanke „Ich würde so gerne mal wieder schwimmen gehen o. ä.“, dann tue es! Deine „Verpflichtungen“ können warten. Der Haushalt oder deine Steuererklärung „leidet“ nicht, aber du, weil du dir in dem Moment die Freude und den Spaß verbietest. 

  5. Lerne Grenzen zu setzen.
    Die 2 wichtigsten Fragen, die auch ich mir immer wieder stelle:

    „Will ICH das?“,
    „Will ich DAS?“

    Hinterfrage, WARUM du gewisse Dinge gerade tust. Du kannst und darfst deine EIGENEN Grenzen setzen. „Ja, aber andere schaffen das doch auch!“ DU BIST ABER NICHT ANDERE.
    Dein Körper weiß genau, was er kann und wann er Ruhe braucht. Wir haben alle unseren eigenen Rhythmus und jeder andere Ressourcen. Lerne wieder auf deine innere Stimme zu hören und vergleiche dich bitte nicht mit anderen, es sei denn, du möchtest dich schlecht fühlen. 

Erinnere dich bitte immer daran, dass Achtsamkeit eine Reise ist und es durchaus passieren kann, das du abschweifst oder es Tage gibt, an denen es nicht so gut klappt. Gehe nicht so hart mit dir ins Gericht und blicke liebevoll auf dich.  

Wenn du das Gefühl hast, du schaffst es nicht allein oder dein Alltag überfordert dich so sehr, dann lass uns doch gerne einmal sprechen. Meine Infogespräche sind kostenlos und über meine Homepage buchbar. 

Bist du achtsam mit dir und deinen Gedanken und Gefühlen? Oder ist da noch Luft nach oben?

Alles Liebe
sendet dir

Tanya Seidel