Ich ziehe immer Narzissten an!

„Warum lande ich immer wieder in einer narzisstischen Beziehung? Ist es Zufall oder bin ich selbst „schuld“?“. Hast du dich das auch schon häufig gefragt? Bevor ich auf diese Frage eingehe, möchte ich vorab einmal die typischen Erkennungsmerkmale eines Narzissten aufzählen.

Was ist überhaupt ein Narzisst?

Viele von uns setzen es mit dem Begriff „selbstverliebt“ gleich. Doch hinter dieser Persönlichkeitsstörung, die selbstverständlich auch eine Ursache und einen Auslöser hat, steckt meistens mehr.

Um dieses eindeutig zu diagnostizieren (durch einen Therapeuten), müssen mindestens 5 der unten aufgeführten Kriterien (nach ICD-10-Schlüssel – Internationale Klassifikation psychischer Störungen) zutreffend sein, um jemanden als narzisstische Persönlichkeit einzustufen.

  • Größengefühl
  • Fantasien über unbegrenzten Erfolg
  • Macht
  • Schönheit oder ideale Liebe
  • Gefühl der Einmaligkeit
  • Bedürfnis nach übermäßiger Bewunderung
  • unbegründete Anspruchshaltung
  • Ausnutzung von zwischenmenschlichen Beziehungen
  • Mangel an Empathie
  • Neidgefühle oder Überzeugung, beneidet zu werden
  • arrogantes, hochmütiges Verhalten

 

Aber warum ist es nun so, dass manche Menschen das Gefühl haben, immer von Narzissten angezogen zu werden? In einer narzisstischen Beziehung zu leben ist sicher eine Herausforderung.  Aber sie hat auch etwas Gutes. Ja, du hast richtig gelesen. Sie kann der Beginn für eine Veränderung in deinem Leben sein, der Beginn für ein bewusstes Leben und der Beginn für dein persönliches Wachstum.

Ich bin überzeugt davon, dass es weder mit Pech noch mit Zufall zu tun hat, denn dann würde es ja bedeuten, dass dir so etwas immer und immer wieder passieren könnte.

Grund, warum wir in eine toxische Beziehung rutschen, hat etwas mit den eigenen negativen Glaubenssätzen zu tun, die wir in uns tragen oder trugen. Wie so oft stammt vieles aus der frühen Kindheit oder eben auch aus dem jungen Erwachsenenalter.

Die Macht des Unterbewusstseins

Auch wenn das erst einmal unglaublich klingt, hat es viel damit zu tun, dass wir in dem Verhalten des toxischen Partners oft auch Verhaltensweisen der eigenen Eltern unbewusst wiedererkennen und uns danach sehnen. Natürlich passiert das nicht bewusst, denn wir reagieren meistens aus den gemachten Erfahrungen, die in unserem Unterbewusstsein gespeichert sind. Unser Unterbewusstsein ist unser Autopilot. Aus unseren gemachten Erfahrungen handeln wir – automatisiert.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und sehnt sich immer nach Dingen, die ihm vertraut sind (unbewusst!). Und dabei geht es nicht darum, ob es gut oder schlecht ist für ihn.

Wie häufig ist zu beobachten, dass Kinder von alkoholabhängigen Eltern häufig auch Partner suchen, die ein ähnliches Thema haben. Waren die Eltern gewalttätig, ist häufig zu beobachten, dass auch der Partner diese Anteile hat.

Unser Unterbewusstsein sucht sich häufig Partner, die ähnlich toxische Verhaltensweisen haben, wie z. B. unsere Eltern:

  • das nicht Einhalten von Grenzen
  • das Kleinmachen des Gegenübers
  • die emotionale Distanz oder Empathie

 

Sind die Anderen schuld?

Es geht NICHT darum die Schuldfrage zu klären. Auch unsere Eltern haben/hatten ihre Päckchen, mit denen sie rumlaufen oder -liefen und handelten damals auch nach bestem Wissen und Gewissen. Sie konnten nicht anders und es geht hier auch nicht darum, jemanden in Schutz zu nehmen. Wir wissen nicht, welche Erfahrungen unsere Eltern gemacht haben, mit welchen Ängsten und Emotionen sie rumgelaufen sind. Wenn wir versuchen, immer wieder die Schuldfrage zu klären, fallen wir ganz automatisch in eine Opferrolle zurück.

Jeder Einzelne von uns ist selbst dafür verantwortlich die Sichtweise auf die toxische Beziehung zu verändern, die Wut und Enttäuschung für sich selbst aufzulösen und dieses als Chance für etwas Neues zu nutzen.

Krise als Geschenk

Jedes PROblem in deinem Leben ist FÜR dich. In dem Wort PROblem steckt das Wort PRO. Also FÜR. WoFÜR willst du deine Erfahrung nutzen? Welchen Schmerz, welche Anhaftungen möchtest du lösen?

Die Erfahrung, die du vielleicht in einer toxischen Beziehung gemacht hast, kann dir helfen ungesunde Glaubenssätze und auch Familienthemen zu lösen. Und jeder von uns war doch schon einmal in einer mehr oder weniger toxischen Beziehung, oder?

Jede Erfahrung in deinem Leben hat dich ein Stück weitergebracht. Jede Krise hat dich wachsen lassen (auch wenn du sicher auf die ein oder andere gerne verzichtet hättest), aber es geht hier ja auch nicht um (Be-)Wertung.

Wir alle sind hier auf der Erde, um zu wachsen, um zu lernen, um aufzulösen und zu transformieren. Wenn wir es schaffen nach und nach die alten Muster in uns aufzulösen und ins Positive zu verändern, kann diese ungesunde Verbindung der Vergangenheit angehören! Das ist das, was ich mit „Geschenk“ meine.

Du wirst vom Opfer zum Schöpfer.

Sieh es als Chance und nicht als Strafe. Es geht nicht um die Opfer-Täter-Rolle, denn damit würdest du dich als handlungsunfähige Person bezeichnen.

Das bist du nicht!!

Veränderung fängt immer in dir selbst an. Es geht immer von innen nach außen, niemals umgekehrt. Deine innere Haltung spiegelt deine Realität. Alles was du denkst und fühlst, spiegelt dir das Leben im Außen. Die Macht deiner Gedanken und Gefühle sind nicht zu unterschätzen. Dein Geist hört immer mit, auch wenn du es nicht aussprichst! Egal, was du denkst, du wirst immer Recht behalten.

Welche Gedanken möchtest du ab heute denken?

Benötigst du Unterstützung bei der Veränderung deiner Glaubenssätze, sprich mich gerne an. Ich zeige dir, wie es möglich ist mit deinem Unterbewusstsein in Kontakt zu kommen.

Herzliche Grüße sendet dir

Tanya Seidel